Helfen und Heimat geben
13. April 2022

Ukrainische SuS an der CSH

(scn) Die Pandemie hat uns sicherlich eines gelehrt: mit einschneidenden Veränderungen umzugehen und flexibel zu reagieren auf Unvorhergesehenes. Zu Schuljahresbeginn konnte keiner ahnen und einplanen, dass wir im Laufe der Monate März und April 10 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine aufnehmen würden. Maxim, Tymofii, Eva, Sofia, Viktoria, Marya, Andrej,Solomia, Veronika und Katharina – wir heißen euch herzlich willkommen in der CSH-Familie!

Sechs unserer 19 Klassen haben in den letzten Wochen Mädchen und Jungen, die gerade vor dem Krieg in ihrem Land geflohen sind, in ihre Klassengemeinschaft aufgenommen. Die jüngsten besuchen die erste Klasse, die ältesten sind in Klasse 8. Eine Klassenlehrerin berichtet:

„Die Eltern der ukrainischen Kinder haben gesagt, dass sich ihre Kinder am ersten Tag in der Schule sehr wohl gefühlt haben und sie sehr freundlich in den Klassen aufgenommen wurden. Das habe ich in meiner Klasse auch beobachtet. Alle wollten mit dem neuen Mitschüler spielen und ihm helfen. Heute kamen tatsächlich zwei meiner Schülerinnen auf mich zu - sie haben bereits ihre ersten russischen Worte gelernt und wollen zu Hause noch weitere Wörter lernen, um mit ihm reden zu können.“

Für die ersten Monate ist es vor allem wichtig, dass unsere neuen Schülerinnen und Schüler Deutsch lernen können und so viele Sprechanlässe wie möglich bekommen. Das stellt zweifellos eine Herausforderung für die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer dar, die sich nun neben den normalen Unterrichtsvorbereitungen auf die Suche nach geeignetem Lehrmaterial machen und z.B. Lernsoftware organisieren. Schulleiter Bodo Masuhr berichtet, man habe darauf geachtet, dass möglichst zwei ukrainischen Schülerinnen und Schüler in einer Klasse sind, um eine gewisse Vertrautheit und Sicherheit zu gewährleisten. Es sei etwas Besonderes, die Kinder etwas kennenzulernen und ihnen Heimat zu geben. Fremdlinge, Witwen und Waisen stünden unter Gottes besonderem Schutz.

Wir wollen helfen!

Die Klasse 1b hat begonnen, in der großen Pause selbstgebackene Muffins zu verkaufen. Sie hatten im Unterricht über den Krieg in der Ukraine gesprochen und sich gefragt, wie sie als Kinder helfen können. Schnell kamen sie auf die Idee, zu beten und Geld zu spenden. Bei ihrem ersten Muffinverkauf kamen bereits 170 € zusammen. Jetzt überlegen sie gemeinsam, wie es weitergeht und natürlich auch, welcher Organisation sie das Geld gerne geben möchten.

Schülerinnen und Schüler der neu gegründeten „Jesus-AG“ haben eine Sachspendenaktion ins Leben gerufen. Die Organisation GAiN organisiert Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine und konnte bereits rund 300 000 Menschen mit Hilfsgütern versorgen. Aktuell werden u.a. fertig gepackte Hygienepakete für Familien benötigt. Unsere Schülerinnen und Schüler konnten sich ganz unkompliziert beteiligen: GAIN lieferte leere Kartons, die Jesus-AG informierte die Klassen, verteilte Packlisten und organisiert die Abgabe der gefüllten Hygienepakete.